Canfranc – Europas berühmtester Bahn-Lostplace

Der Bahnhof Canfranc im Norden Spaniens war einst Grenzbahnhof auf der Strecke zwischen Pau und Saragossa. Das im Jahre 1928 fertiggestellte Bahnhofsgebäude war seinerzeit das größte in Europa.

Der Einsturz einer Brücke auf der französischen Seite im Jahr 1970 sorgte für die Einstellung des internationalen Verkehrs. Fortan und bis heute verkehren nur noch Bummelzüge auf der recht kaputten Strecke auf Spanischer Seite.

Das Bahnhofsgebäude verfiel mit den Jahren zur Ruine.

Dem Engagement der Gemeinde Canfranc und einigen Regionalpolitikern st es zu verdanke, dass zunächst das Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz gestellt wurde. Es erhielt ein neues Dach und war so erst einmal vor weiterem Verfall geschützt.

Schließlich fand sich ein Investor – die spanische Barcelo Hotel Gruppe – die in dem Gebäude ein prächtiges Grandhotel baute und im März 2023 eröffnete.

Der Bahnverkehr wird übrigens nicht mehr im historischen Bahnhofsgebäude abgefertigt. Zum Bahnhof wurde ein ehemaliges Nebengebäude umgebaut.

Darüber hinaus hat Spanien einen zweistelligen Betrag für den Ausbau der Strecke auf spanischer Seite genehmigt. Auch der Tunnel auf der Grenze zu Frankreich wird aktuell ertüchtigt.

Im Jahr 2025 soll der Verkehr mit Frankreich wieder aufgenommen werden. Auch die Finanzierung dieses Projektabschnitts ist inzwischen gesichert. 

Mit Blick auf die Eisenbahnbegeisterung in Spanien erscheint die Realisierung des Gesamtprojekts sehr wahrscheinlich.

Einer unserer Autoren war im Februar 2023 dort und hat einige Bilder mitgebracht.

Wer selbst einmal hinfahren möchte, nimmt der Bummelzug ab Saragossa. Wegen des schlechten Streckenzustandes brauch der jedoch Stunden…

Bilder, die vor dem Umbau entstanden und den Verfall des Gebäudes eindrucksvoll dokumentieren, gibt es hier anzusehen: Webseite von Matthias Maas.

Titelbild: Hoteleingang im einstigen Bahnhofsgebäude